Meister, Aufstiege, Riesenleistungen

Die Kleinen vom TC Rot-Weiß kommen bei den Landesmeisterschaften in Kaiserslautern groß raus

Von Doris Theato

Die Landesmeisterschaften im Lateintanzen bieten von begeisterten Fans bis zu swingenden Richtern alles. Vor allem aber wird Tanzsport vom Feinsten gezeigt. Der ausrichtende TC Rot-Weiß Kaiserslautern hält gleich mehrere Landestitel fest.Die Sporthalle in der Geschwister-Scholl-Schule ist ein einziger Rhythmus. Zwei Tage läuft, gefühlt im Fünf-Minuten-Takt, passende Musik für die Lateintänzer. Rumba, Cha Cha Cha, Jive, Samba und Paso Doble, nicht in Dauerschleife, nein immer wieder mit unterschiedlichen Instrumentalliedern. Allein das schon eine Leistung des Veranstalters. Aber auch die Zuschauer geben alles, vor allem in der Königs- in der S-Klasse wird den Paaren durch frenetischen Applaus und Zurufe eingeheizt. Energie liegt in der Luft, die das Neustadter Paar Justin Lauer/Rita Schumichin für sich nutzt und den S-Sieg davonträgt. Der ausrichtende TC Rot-Weiß Kaiserslautern hat hier kein Paar im Turnier, noch nicht. Aber der Nachwuchs kommt, wie das Turnier der Jugend B zeigt. Gleich drei heimische Paare sind auf dem Parkett. Die Optik könnte nicht unterschiedlicher sein, von kräftig rot über bunt schillernde Pailletten bis hin zum Leopardenmuster mit dicker Blume setzen die jungen Tänzerinnen, neben ihren Herren in Schwarz, Akzente. Aus Bad Kreuznach und Koblenz sind weitere Tanzpaare auf der Fläche. Vorrunden gibt es keine, es wird gleich die Finalrunde getanzt. Eine Herausforderung für die Wertungsrichter, die das profimäßig stemmen und doch zwischendurch locker swingend in den Knien bleiben. Die Musik ist aber auch zu verführerisch. Vier der fünf Tänze sind durch. Alina Biefeld, eine der TC Rot-Weiß Lateintrainerinnen, steht am Rand, wiegt ihr zwei Monate altes Baby, versehen mit einem Hörschutz, im Arm. Ob sie schon weiß, wer das Feld anführt? Keine Mimik verrät es. Durchs Mikro ist zu hören, zwei Paare liegen gleich auf, der letzte Tanz muss die Entscheidung bringen: der Paso Doble, dieser Tanz, der aus der Geschichte heraus den Stierkampf interpretiert. Die Herren vertanzen den Matador, die Damen, nein nicht den Stier, eher das rote Tuch. Es geht zur Sache, die Blume am Kleid von Janika Trunov bebt unter den mal biegsamen, mal harten, dann wieder geschmeidigen Bewegungen. Ihr Partner Leon Lehmann führt sie sicher, selbst wenn er sie gar nicht im Arm hält – und sie schaffen den Sieg, werden Landesmeister. Damit nicht genug, sie steigen in die Klasse A auf. „Wir haben gewusst, dass es zum Aufstieg reicht”, freut sich Trainerin Alina Biefeld – das Baby schläft mittlerweile ganz friedlich in ihrem Arm – über den Erfolg des Paares. Fünfmal in der Woche trainieren die Paare, erzählt die Trainerin. „Die Tanzpaare verbringen viel Zeit miteinander, sind Freunde und sie pushen sich im Training gegenseitig hoch”, kennt die Trainerin einen Teil der Erfolgsgeheimnisse ihrer Paare. Vor allem aber sind sie schon recht lange im Verein und immer emsig im Training. Auf dem Weg nach oben sind gerade auch die Zwillinge Evelin und Dennis Zarek, die sich auf dem heimischen Parkett sogar in der eigentlich hören Alters- und auch Leistungsklasse Jugend B auf Platz zwei tanzen. Eine Riesenleistung. Die Landesmeisterschaften Latein wurden vom TC Rot-Weiß Kaiserslautern ausgerichtet, mal wieder. Der Verein ist häufig dabei, wenn es darum geht, eine solche Veranstaltung zu stemmen. Und es hat auch diesmal reibungslos geklappt. Lob für die professionelle Organisation gab es reichlich. „Es ist für uns selbstverständlich, den Landesverband zu unterstützen, außerdem ist es doch auch für unsere Kinder, unseren Nachwuchs, unsere Tanzpaare”, sagt Alexander Elbe, der TC Rot-Weiß Präsident. Dass er in der Turnierhalle ganz locker ein „Helfer”-Schild am Hemd trägt, zeigt, im Verein packt man an.

Rheinpfalz 12.07.22 Text: Doris Theato

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